Beschreibung
Ein Flüchtlingskind im Ruhrgebiet 1945-1960
Die Autorin stellt dar, wie die gelungene Integration einer Familie aus dem Osten Deutschlands nach ihrer Flucht im Westen verlaufen ist. Dabei kommen sowohl die Eigenheiten der hergebrachten ländlichen Lebensweise, als auch die Verhältnisse im Ruhrgebiet nach 1945 in den Blick. V. Miethke schildert in ihren Erinnerungen das Provisorium der Anfangsjahre auf der Trabrennbahn in Recklinghausen, dem Wohnort der Familie nach Kriegsende, und den allmählichen Aufbau einer wirtschaftlich gesicherten Existenz. Sie beschreibt aus der Sicht eines Kindes, das vieles in besonderer Weise wahrnimmt, den Willen sich an die neue Lebenswelt anzupassen, aber auch die Widerstände, die Eltern und Kindern das Fußfassen zunächst erschwerten. Sie macht deutlich, in welchem Maß ihr Aufwachsen mit den Zeitumständen verwoben war und zeichnet so ein Familienportrait, das zugleich ein Stück Zeitgeschichte ist.
Veronika Miethke, geb.1940 als Veronika von Ditfurth in Landsberg/Warthe, wuchs in Recklinghausen auf. Nach dem Studium der Geschichte, der Politischen Wissenschaften und der Romanistik in München, Berlin und Marburg lebte sie mit Ehemann und drei Kindern zunächst in Berlin. Seit 1984 ist sie in Heidelberg ansässig. Sie arbeitete als Lehrerin an verschiedenen Gymnasien, zuletzt war sie Studiendirektorin in Schwetzingen.