Beschreibung
Kulturelles Wissen und Gesellschaftliche Praxis
Ziel des vorliegenden Bandes ist es, die Transplantationsmedizin als gesellschaftliche Praxis mit ihren impliziten kulturellen Wissensfundamenten zu thematisieren. Damit stehen keine öffentlichen Kontroversen, ethischen Fragen oder juristischen Problematisierungen im Vordergrund. Vielmehr wird in Beiträgen aus verschiedenen Ländern sowie aus der Sicht unterschiedlicher Disziplinen Neurologie, Psychologie, Pflegewissenschaft, Geschichtswissenschaft, Ethnologie und Soziologie gezeigt, dass auch in der naturwissenschaftlich-technisch dominierten Transplantationsmedizin deutungs- und handlungsrelevante alternative Wissensformen und Erfahrungen zu beachten sind. Angesicht der Internationalisierung medizinischer Forschung und Anwendung gewinnt dieses andere Wissen so die Grundannahme des Bandes in der Medizin zunehmend an Bedeutung. Forschung und Entwicklung medizinischer Therapien lassen sich nicht mehr unabhängig von ihren je konkreten sozialen und kulturell bestimmten Anwendungskontexten betreiben. Der Band richtet sich nicht nur interessierte Experten und Praktiker, sondern auch an jene politisch relevanten Interessensverbände mit ihren Öffentlichkeitsarbeitern, denen angesichts der Globalisierung der Medizin an Einblicken in die gesellschaftlichen Wirklichkeiten transplantationsmedizinischer Praxis gelegen ist.