Beschreibung
Der Roman „Berührung“ zeigt zwei weibliche Hauptfiguren verschiedener Generationen, die aufeinander zugehen. Während die 1900 geborene und zu Beginn des Romans fünfjährige Katharina durch Schulzeit, zwei Weltkriege und Heirat älter wird, bewegt sich Hanna schrittweise in ihre Vergangenheit.
Katharina stammt aus einer armen Weberfamilie, die im Rheinland und in der Eifel nach Arbeit suchend umherzieht und nach dem ersten Weltkrieg, als junge Frau ins Ruhrgebiet kommt. Hanna, eine Frau Mitte 40, beginnt im Jahr 2000 ihr Leben zu reflektierten, als sie nach einer gescheiterten Beziehung mit ihrem Sohn ins Ruhrgebiet zieht, um sich dort eine neue persönliche und berufliche Perspektive aufzubauen.
Die Grenzen, die Katharina aufgrund ihrer sozialen Herkunft immer wieder aufgezeigt werden, kommentiert sie überwiegend durch Schweigen. In ihrer Kindheit und Jugend ist sie innerlich geprägt von Hoffnung, später von Angst und Misstrauen, aber gleichzeitig von dem Wunsch nach Liebe und Geborgenheit.
Auch Hanna geht in ihrer Kindheit und Jugend überwiegend schweigsam mit ihren Erfahrungen um. Sie erlebt Ausgrenzungen, für sie nicht sichtbare soziale Schranken und familiäre Konflikte, die das Leben beschwerlich machen. Das Studium zeigt ihr neue Denkmöglichkeiten auf, die ihrem Leben Richtung und später Stabilität verleihen.
Beide Figuren, obwohl zu Beginn über fast hundert Jahre getrennt, berühren sich über die Grenzen der Zeit hinweg.
Renate Klockenhoff ist 1955 im Ruhrgebiet geboren. Nach einem Studium der Fächer Deutsch und Geschichte in Münster war sie für einen Wohlfahrtsverband in Hamm (Westfalen) tätig und anschließend in einem Berufskolleg in Lippstadt besonders für Jugendliche ohne Schulabschluss zuständig. Renate Klockenhoff lebt und arbeitet in Hamm, „Berührung“ ist ihr erster Roman.

